Viola da braccio

 

Seit mehr als 400 Jahren bildet die Bratsche in der Familie der
Streichinstrumente die  meist eher unauffällige (ab der Romantik), aber doch für die emotionale Gesamtwirkung des Ensembleklangs so bedeutende klangliche Mitte. Vielfältig in Bauformen, Größen und interessanten Verwandten von der Viola da gamba über die Viola pomposa bis hin zur Viola d’amore, ist die Viola da braccio dem Klang der menschlichen Stimme manchmal beunruhigend ähnlich.
Wie bei anderen Streichinstrumenten wandelte sich auch die Bau- und Bogenform, und damit die Spielweise, vom Barock ins Industriezeitalter ganz beträchtlich, hauptsächlich im Interesse größerer Lautstärke. Barocke Sololiteratur für die Bratsche ist nicht leicht zu finden, denn der größte Teil der Violenliteratur wurde ursprünglich für Viola da gamba komponiert, die oft aber von den Komponisten sowohl für die Viola da gamba und ausdrücklich für die Viola da braccio vorgesehen war. Dennoch gibt doch Einiges an interessanten, klangschönen Raritäten.


Elżbieta Sajka-Bachler wurde in Krakau geboren und ist Absolventin der Krakauer Musikakademie (Bratsche und Musikpädagogik, Diplom mit Auszeichnung). Schon als Studentin substituierte sie beim Radiosymphonieorchester in Krakau (zahlreiche Konzerte und Aufnahmen mit zeitgenössischer Musik sowie Auftritte mit weltbekannten Solisten, u. A. mit Luciano Pavarotti). Die Zusammenarbeit mit diesem Orchester bestärkte ihr Interesse für zeitgenössische Musik, die sie bis heute sehr gerne spielt. Elżbieta Sajka-Bachler studierte außerdem Viola d´amore an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und hat an vielen Kursen für Kammer- und Alte Musik teilgenommen, u. a. bei Werner Ehrhardt (Concerto Köln), José Vazquez, Orchester des 18. Jahrhunderts und Lucy van Dael, sowie bei Helmuth Rilling (Bach-Akademie-Stuttgart). Sie spielt Barockbratsche und arbeitet mit vielen Ensembles und Orchestern in Österreich und im Ausland zusammen, u. a. mit Johann Joseph Fux Barockorchester, Clemencic Consort, Haydn Akademie, The Czech Ensemble Baroque, Solamente naturali (Bratislava), Ensemble Inegal (Prag). Sie ist Mitglied beim Orchester 1756 und Ensemble 1756 (Salzburger Konzertgesellschaft), Musica aeterna (Bratislava) sowie bei Hofkapelle Esterhazy (Fertöd). Sie trat u. a. mit den Solisten Ronald Brautigam, Alexei Lubimov, Enrico Onofri und Andreas Staier sowie unter der Leitung der Dirigenten wie Paul McCreesh und Krzysztof Penderecki auf. Sie war Mitglied bei der Haydn Sinfonietta Wien. Sie lebt in Wien und ist im In- und Ausland als Pädagigin sowie Dozentin bei Meisterkursen tätig. Konzertreisen führen sie von Finnland bis Neuseeland. Elżbieta Sajka-Bachler ist Gründerin und Leiterin des Pandolfis Consort und seit Juni 2013 Leiterin des Internationalen Heinrich Ignaz Franz Biber Festivals in Wien. Sie wirkt durch und für ihr Instrument und ist die Botschafterin der Bratsche.

CD Einspielungen (Repertoir mit Violen da braccio):
Viva la Viola (2010, Pandolfis Consort*Privat Edition)
Adoration (2016, Gramola)
Imagination (2017, Gramola)
Creation (2019, Gramola)
Moving Telemann (2019, Gramola)

INSTRUMENTE
Viola da braccio von Adam Bartosik, Myślenice 2004, nach Nikolaus Leidolff, Wien 1700
Violetta von Adam Bartosik, Myślenice 2010, nach Anonymus, Venedig um 1700
Viola d‘ amore von Adam Bartosik, Myślenice 2003, nach Giuseppe Galieri Pandolfis 1728

 

 

 

 

 

 Viola da braccio

 

 

 

 

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